Das Warten hat ein Ende, die DTM Saison 2023 steht in den Startlöchern! Die Traditionsrennserie präsentiert sich runderneuert und gleichzeitig altbewährt, mit bekannten Gesichtern und so mancher Neuerung.
Am Start: Audi, BMW, Ferrari, Mercedes, Porsche und Lamborghini, 28 Piloten verteilt auf 14 Rennteams sowie acht Rennwochenenden mit insgesamt 16 Wertungsläufen. Live-Berichterstattung in bis zu 70 Länder sowie Zigtausende Fans vor Ort an den Rennstrecken: Nackte Zahlen über die bevorstehende Saison, dabei ist die Faszination DTM alles andere als nackt und nüchtern.
Packende Rennaction „door-to-door“, Ausbremsmanöver, Dreher, Abflüge und beinharte Positionskämpfe. Ein großes Starterfeld, bestehend aus namhaften Premiumherstellern und markanten Charakteren hinter den Lenkrädern. Legendäre Rennstrecken sowie professionelle Organisation – die DTM verfügt über alle wichtigen Zutaten, die eine hochkarätige Rennserie braucht, und genau dafür ist sie weltweit auch bekannt. Der ADAC, als neuer Schirmherr und Inhaber der Namensrechte, will diesen Weg erfolgreich fortsetzen und konnte Pro7 als verlässlichen Partner in Sachen Live TV an Bord halten. Premiere hingegen feiert Pirelli als einheitlicher Reifenlieferant und Kraftstoffpartner Shell stellt Benzin mit 50% erneuerbaren Komponenten zur Verfügung.
Allerlei Neuigkeiten also, die wir für Sie in bester Qualität recherchiert haben. Zu diesem Zweck war Patrick Breiteneder bei den offiziellen Testfahrten Mitte April im steirischen Spielberg, wo ein Großteil der Fahrer erste Kilometer mit den aktuellen Arbeitsgeräten absolvierte. Insgesamt standen sechs Sitzungen mit 13 Stunden Trainingszeit zur Verfügung. Bei kalten aber trockenen Bedingungen setzte der deutsche Mercedes AMG GT Pilot Maro Engel mittels Bestzeit ein erstes Ausrufezeichen. Zweitschnellster war der Vorjahressieger Sheldon van der Linde im BMW M4, gefolgt vom Inder Arjun Maini im nächsten Mercedes.
Ausgeglichenheit und enorme Leistungsdichte prägen die DTM seit vielen Jahren und auch die anstehende Saison lässt auf viele verschiedene Sieger hoffen. Schließlich lagen bei den Testfahrten die Rundenzeiten der schnellsten 15 Fahrer innerhalb einer Sekunde. Als Favoriten darf man dennoch die „üblichen Verdächtigen“ wie Vorjahresmeister Sheldon van der Linde, BMW Umsteiger Rene Rast sowie den zuletzt schwer verunfallten Tiroler Lukas Auer priorisieren. Letzterer war bei den Testfahrten nur als Besucher vor Ort, da er nach seinem schweren Unfall in Daytona im Januar dieses Jahres noch mitten im Aufbauprogramm steckt: „Meine Genesung ist auf Schiene, ich werde zum Saisonstart wieder voll fit sein“, verriet uns der Neffe Gerhard Bergers. Die gebrochenen Wirbel wurden in Amerika erfolgreich und ohne Komplikationen operiert, die Reha wollte der sympathische 28-Jährige aber dennoch in Österreich antreten. „Daheim ist daheim“, so seine nachvollziehbare Erklärung.
Zum erweiterten Favoritenkreis darf auch der Linzer Thomas Preining gezählt werden: Der Porsche-Pilot hatte bereits 2022 ernsthafte Chancen auf den Titel, nach einer sehr starken zweiten Saisonhälfte machte ihm aber die Massenkarambolage beim Finale in Hockenheim einen Strich durch die Rechnung. Platz fünf der Gesamtwertung und ein völlig zerstörter Porsche 911 blieben am Ende der abgelaufenen Saison übrig.
Eine Hochschaubahn der Gefühle hat auch der in Wien lebende und mit italienischer Lizenz startende Mirko Bortolotti hinter sich. Als sporadischer Tabellenanführer der Saison 2022 musste er sich nach Pech und eigener Fehler zu Saisonende „nur“ mit Rang vier begnügen. Aufgrund des unglücklichen Rennwochenendes am Nürburgring mit Kollision und anschließender Strafversetzung blieb dem Lamborghini Werksfahrer ein besseres Ergebnis in der Gesamtwertung verwehrt, wiewohl Platz vier noch immer einen großen Erfolg und eine Kampfansage für 2023 darstellen.
Die Riege der österreichischen Teilnehmer komplettieren der 24-jährige Mick Wishofer und der Tiroler Clemens Schmid. Letzterer will „regelmäßig in den Top 10 landen und Stockerlplätze einfahren“, so die persönliche Zielsetzung des sympathischen 33-jährigen, der über eine beachtliche Vita im internationalen GT-Sport verfügt.
Knapp zehn Jahre jünger ist der gebürtige Wiener Mick Wishofer, der zwar große Erfolge in der Formel 4 und im GT Masters vorweisen kann, in der DTM aber Neueinsteiger ist. Wie weit er diesen Erfahrungsnachteil wettmachen kann, ist aktuell noch schwer einzuschätzen. „Ich habe Respekt vor der Aufgabe und freue mich sich sehr auf den Saisonstart in Oschersleben am 27. und 28. Mai“, so sein kompaktes Statement.
Beide Piloten fahren übrigens für das etablierte GRT Grasser Team, beheimatet in Knittelfeld, nur einen Steinwurf vom Red Bull Ring entfernt. Als Einsatzgerät dienen, wie gewohnt, Lamborghini Huracan Evo, welche von der Papierform her 2023 das schnellste DTM Fahrzeug sein könnten.
Heimischen Fans sei bereits jetzt das Heimspiel am in Spielberg ans Herz gelegt, wo am 23. und 24. September ein Motorsport Event der Extraklasse stattfinden wird: DTM, GT Masters, Porsche Cup sowie die BMW M2 Challenge gehen an den Start. Hochkarätige Rennaction gepaart mit fairen Eintrittspreisen ab € 39,- sollten einen Pflichttermin im Kalender darstellen.
Alles in allem darf mit einer ungemein spannenden Saison 2023 gerechnet werden, mit neuer Organisation und bekannten Gesichtern, mit bewährten Zutaten und mit stattlicher, österreichischer Präsenz. Die DTM lebt, mehr denn je!
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