Skijöring oder auch Skikjøring, aus dem Norwegischen Snørekjøring, bedeutet hergeleitet Schnurfahren. Doch was hat das in AUTO-aktuell verloren?
Die alte nordische Tradition fand ihren Weg in die österreichische Alpenregion, denn wir haben hier alles, was man benötigt. Schnee, wie wir dieses Jahr gelernt haben essenziell, talentierte Skifahrer, davon haben wir in Österreich genug, und vermeintlich geländetaugliche Fahrzeuge. An welche Marke denkt man da? Steyr Puch? Nicht ganz, denn wie sich herausstellt kommen die perfekten Fahrzeuge für diesen Sport aus dem Hause Porsche.
Schon im Jahre 1937 wird Skijoring in Zell am See ausgetragen. Der See bietet den besten Belag für eine präparierte Schneerennbahn und mit den Alpen im Hintergrund noch dazu ein Panorama, das seinesgleichen sucht. 15 Jahre ohne Ice Race vergehen, doch das erste Comeback steht bevor. Es ist der 10. Februar 1952, ein Jahr zuvor war Ferdinand Porsche verstorben und in Zell am See beigesetzt worden. Zu seinen Ehren wird das 1. Prof. Dr. h.c. Porsche Gedächtnisrennen veranstaltet. Eine Gedenkminute… und dann heulen die Motoren auf. Da Rennsport auch in Österreich zu dieser Zeit eine der Attraktionen schlecht hin ist, verfolgt Jung und Alt das Toben der Fahrzeuge im Schnee. Der Ansturm an Zusehern ist immens, trotz des abgeänderten Streckenplans – das Wetter spielt nicht mit und in den letzten Minuten muss die Strecke an Land verlegt werden.
Das Rennen ist dennoch ein voller Erfolg: unzählige Zuseher und ein unfallfreier Rennverlauf. Was will man mehr? Die Tradition wird im Jahr darauf weitergeführt und die ersten Legenden tun sich hervor. So wie Otto Mathé, der mit seinem Boliden namens „Fetzenflieger“ eine Geschwindigkeit von 97 Kilometer pro Stunde erreicht – ohne Skifahrer. Neben der hohen Geschwindigkeit ist der Fakt, dass Mathé nur den linken Arm benutzen kann, ein Beweis für seinen Legendenstatus. Bis in die 1970er-Jahre wird die Tradition fortgesetzt, bis 1974 ein Schneeräumfahrzeug einbricht und mit dem darinsitzenden Fahrer versinkt. Dieses Ereignis bringt jenes einzigartige Event zum bitteren Ende.
Wir schreiben das Jahr 2019 und das Ice Race ist back in business. Ferdinand Porsche jr. und Vinzenz Greger sind die Personen hinter dem Comeback. Die Strecke diesmal: eine präparierte Piste am Rande des Flughafens Zell am See. Das vorerst private Event wird im Folgejahr für die Öffentlichkeit zugänglich und ist ein direkter Erfolg. 2021 und 2022 muss das Event wegen Covid leider im Winterschlaf verharren und im Jahr 2023 ist es sogar zu warm. Dieses Jahr ist es wieder knapp, doch das nun genannte F.A.T. Ice Race kann starten.
Wie das diesjährige F.A.T. Ice Race in Zell am See lief und welche Spektakel die Zuseher bestaunen konnten, lesen Sie in AUTO-aktuell 1/24!