Sechs verschiedene Hersteller gehen in der Rally2-Kategorie, der höchsten Division Österreichs, an den Start. Anlässlich der heurigen Jännerrallye lud AUTO-aktuell zum Gruppenfoto und nimmt alle Fabrikate unter die Lupe.
Seit dem Jahr 2020 unterteilt die FIA, die Federation Internationale de l‘ Automobile, alle modernen Rallyeboliden in fünf Untergruppen, genannt Rallye1 bis Rallye5. Streng reglementiert und eingeteilt nach Leistung und Performance, ergo auch Kaufpreis und Betriebskosten. Die Topliga Rally1 ist der Weltmeisterschaft und den Werksteams vorbehalten, die Fahrzeuge sind sündhaft teuer und unfassbar schnell. Die Einstiegskategorie Rallye5 hingegen ist finanziell überschaubar und soll Nachwuchsfahrern den einfachen Eintritt in den Rallyesport ermöglichen. Ergo sind die Rally2 Boliden das Höchste der Gefühle, beziehungs- weise das schnellste Fahrzeugformat, welches in Österreich zum Einsatz kommt und punkteberechtigt ist.
Allen Fahrzeugen dieser Klasse gemein ist ein maximaler Hubraum von 1.600 ccm, Turboaufladung, Allradantrieb sowie ein sequentielles Ge- triebe. Das Mindestgewicht beträgt 1.200 kg, die Motorleistung beträgt, jeweils, rund 310 PS. So weit, so gut. Die Herangehensweise an das vermeintliche Siegesprodukt ist in weiterer Folge aber recht unterschiedlich.
Kandidat Nummer eins, der Toyota Yaris GR, hat als einziges Modell „nur“ drei anstatt vier Zylinder unter der Motorhaube. Dem Aggregat wird, dennoch oder deswegen, hohes Drehmoment und gute Fahrbarkeit nachgesagt. Handling und Fahreigenschaften seien sogar fantastisch. Des Weiteren ist er das frischeste Produkt am Markt und wird als „kleines WRC“ bezeichnet. Toyota konnte mit dem Yaris Rallye1 immerhin fünf Weltmeistertitel einfahren, entsprechend viel Know-how steckt auch im „kleinen“ Bruder. Das spiegelt sich auch im Kaufpreis wider, rund 330.000,- Euro müssen aufgebracht und eine lange Lieferzeit akzeptiert werden, um Besitzer dieser heißen Aktie zu werden. Auch hinsichtlich Betriebskosten und Ersatzteilpreise stellt der Toyota das obere Ende der Fahnenstange dar, pro Sonderprüfungskilometer sind 150,- Euro fällig.
Als Universalwaffe ohne nennenswerte Schwächen kann der 2022 präsentierte Škoda Fabia RS bezeichnet werden. Sagenhafte Zuverlässigkeit, ähnlich einem Schweizer Uhrwerk, ist ein zusätzlicher Grund, warum die letzten österreichischen Staatsmeistertitel mit diesem Fabrikat eingefahren wurden. Die Tschechen verfügen über sehr viel Erfahrung in dieser Kategorie, auch die Vorgänger waren bereits sehr potente und zuverlässige Rennautos. Ein Österreich-Spezifikum war noch dazu eine-lobenswerte-Förderung des heimischen Importeurs, der den erfolgreichen Škoda-Piloten finanziell unter die Arme griff. Dieser Support ist aber mittlerweile beendet und plötzlich findet sich auch die Škoda-Dominanz in der Nennliste Geschichte.
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