Während die herkömmliche V-Klasse von Mercedes oft als Shuttle genutzt wird, steht beim Marco Polo ganz klar „Glamping“ im Vordergrund. Wie schlägt sich der Edel-Camper im Praxistest?
Van-Life und der Trend zum Glamping erfreuen sich seit einigen Jahren wachsender Beliebtheit. Immer mehr Menschen suchen nach Freiheit und Flexibilität, ohne dabei auf Komfort und Stil wie in einem Hotel verzichten zu wollen. Camping hat sich vom einfachen Urlaub mit Zelt oder Wohnwagen zu einem Lifestyle entwickelt, der Abenteuer und Luxus verbindet. Der Mercedes-Benz Marco Polo, der 1984 seine Markteinführung hatte, hat diese Entwicklung von Anfang an begleitet. Heute will er die Brücke zwischen klassischem Camping, modernem Glamping und dem wachsenden Van-Life-Trend schlagen. Mit der bewährten Premium-Qualität einer V-Klasse und durchdachten Camping-Features stellt der Marco Polo ein Freizeitmobil dar, das gleichermaßen Komfortliebhaber und Abenteurer ansprechen soll.
Basierend auf dem klassischen Design der V-Klasse sieht das Modell dem Vito auf den ersten Blick zum Verwechseln ähnlich – sofern das Aufstelldach natürlich eingefahren bleibt. Im Innenraum bietet sich einem allerdings ein gänzlich anderes Bild: Wer einen Schritt in den mit Holzboden im „Yacht“-Stil abgedeckten Bereich hinter den drehbaren Fahrersesseln setzt, wird zunächst von einer verhältnismäßig großen Küchenzeile begrüßt. Hier stehen Hobbyköchen zwei gasbetriebene Herdplatten, ein Waschbecken und ein kleiner Kühlschrank zur Verfügung. Ist das Essen zubereitet, wird der platzsparend neben der Küchenzeile integrierte Esstisch ausgezogen. An diesem können mit den Fahrersitzen und der hinteren Sitzbank bis zu fünf Personen Platz nehmen. Letztere lässt sich außerdem per Knopfdruck zu einem Bett umklappen, das be- deckt mit einer integrierten Matratze die volle Länge des Wohnraumes einnimmt und Platz für zwei Personen bietet. Mit zusätzlichen Stauräumen, die überall im hinteren Bereich versteckt sind, wirkt die Raumaufteilung praktisch und sehr durchdacht.
Was tun, wenn allerdings mehr, als nur zwei Gäste im Marco Polo übernachten wollen? Um noch mehr Platz zu schaffen, hat Mercedes im „Glamper“ eines der beliebten Aufstelldächer von Westfalia verbaut, das man bereits von Campern, wie dem VW California oder Ford Nugget kennt. Der Ausfahrvorgang läuft über das zentrale Bedienfeld des Fahrzeugs und benötigt rund 20 Sekunden. Ist das Dach einmal ausgefahren, klettern müde Camper über die Vordersitze hinauf und können sich auf einer bequemen Matratze, die ebenfalls Platz für zwei Personen bietet, ausschlafen. Ein weiteres ausfahrbares Element ist die seitliche Markise, die im Sommer Schatten spendet und vor Regen schützt. Darunter können die Campingsessel und ein dazugehöriger Tisch plat- ziert werden, die allesamt im rund 31.000,- Euro teuren Ausstattungspaket enthalten sind. Wem die Markise zu wenig Schutz vor den Elementen bietet, der könnte auch unter der ausgeklappten Kofferraumtür verweilen, die sehr weit und waagerecht vom Marco Polo absteht und mehr als genügend Platz bietet.
Wie es mit dem Motor und der Leistung aussieht, lesen Sie in AUTO-aktuell 1/25!




