Simon Wagner und Hermann Neubauer kämpfen bei der OBM Bucklige Welt Rallye am kommenden Wochenende im alles entscheidenden direkten Duell um ihren jeweils dritten Rallye-Staatsmeistertitel.
„Überflieger“, „Powerduo“, „Superracer“, „Ausnahmepiloten“ „Windhunde“ – die Liste der Attribute, mit denen sich Simon Wagner und Hermann Neubauer konfrontiert sehen, ist ebenso lang wie verdient. Seit nunmehr drei Jahren beherrschen die beiden Topstars die heimische Rallyemeisterschaft, hetzen sich im Sekundenbereich durch die Läufe und genießen uneingeschränkt die Akzeptanz ihrer Überlegenheit durch die Konkurrenz. Der praktische Gleichschritt, den der Oberösterreicher Wagner und der Salzburger Neubauer an den Tag legen, gipfelte letztes Jahr bei der Hartbergerland-Rallye darin, dass diese am Ende Simon Wagner mit einer Zehntelsekunde(!) Vorsprung für sich entscheiden konnte. Und damit den Grundstein zu seinem zweiten Staatsmeistertitel nach 2021 legte. Ebenso oft (2016 und 2019) konnte sich Hermann Neubauer mit dieser Auszeichnung belohnen.
Die zwei Spitzensportler kennen und schätzen einander, wissen beide, dass 99,9 Prozent Leistung nicht ausreichen, um den jeweils anderen zu besiegen und dass es bei aller Gleichmäßigkeit am Ende nur einen geben kann. Beide halten heuer bei je zwei Siegen. Neubauer, der dieses Jahr zu Skoda wechselte, also auch im Fabrikat des Wettbewerbsfahrzeugs mit Wagner gleichzog, holte sich die Lavanttal-Rallye in Wolfsberg und die W4-Rallye in St. Leonhard am Hornerwald. Titelverteidiger Wagner gewann im Rebenland und in Weiz, liegt vor dem Finale mit 119 Punkten fünf Zähler vor Neubauer.
Der absolute Titel-Showdown steigt zur Freude des Organisators Willi Stengg und des dadurch erhofften Fanansturms also bei der OBM Bucklige Welt Rallye in Krumbach. Rechnungen lassen sich im Vorfeld einige anstellen, vor allem, weil von den letztendlichsechs Saisonergebnissen, das schlechteste gestrichen wird und zudem in Krumbach bei der abschließenden Sonderprüfung (Powerstage) laut Regulativ nicht nur bis zu drei, sondern bis zu fünf Zusatzpunkte vergeben werden. Fakt ist allerdings: Sowohl Simon Wagner als auch Hermann Neubauer würden sich mit einem Sieg einfach den größten Gefallen tun und jeglichen Spekulationen über den neuen oder alten Staatsmeister den Wind aus den Segeln nehmen! Spätestens Sonntag, dem 17. September, um die Mittagszeit, also zu High Noon, gibt es die Entscheidung. Denn wie schon gesagt: Es kann am Schluss nur einen geben!
Noch einmal zur Erklärung: Der von der Austrian Motorsport Federation genehmigte Test-Einsatz von WM-Pilot Teemu Suninen im Hyundai i20 N Rally1 Hybrid hat auf die Entscheidung in der österreichischen Staatsmeisterschaft keinen Einfluss. Der 29-jährige Finne kann die Rallye zwar gewinnen, bekommt aber keine Punkte und kann so nicht in den Kampf zwischen Simon Wagner und Hermann Neubauer eingreifen.