Mit dem RS e-tron GT hat Audi das Flaggschiff unter seinen Elektromodellen vorgestellt. Im Test katapultierte er uns nicht nur in die Sitze, sondern verdrehte auch Köpfe.
Ein verregneter Montagabend, irgendwann Mitte April. Ich drehe mit dem neuen Audi RS-e-tron GT eine Feierabendrunde. Keine außergewöhnlich lange oder anspruchsvolle Tour, mehr so zum Abschalten nach dem Arbeitstag. Doch wer den ganzen Tag über Autos schreibt, der kann auch nach 18:00 Uhr nicht aufhören, über das zu philosophieren, was einen wortwörtlich bewegt. Und wie ich so auf der Dornbacher Straße Richtung Wohnung fahre, werde ich Teil einer ungewöhnlichen Begegnung. Auf der linken Straßenseite sehe ich, wie ein Junge, vermutlich so um die 10 Jahre alt, wie angewurzelt stehen bleibt, mit offenen Augen und aufstehendem Mund ganz ungläubig meinen kemoragrauen e-tron GT anstarrt. Als wäre es ein Auto aus einer anderen Zeit. Und als ich mit dem Elektroauto ganz mucksmäuschenstill an ihm vorbeifahre, sehe ich im Rückspiegel, wie er mitten auf dem Gehsteig steht und mir fasziniert nachschaut. Keine Sorge, ich bin in der Zwischenzeit schon etliche Male an dieser Stelle vorbeigefahren und nein, er steht nicht mehr dort.
Er ist übrigens nicht der Einzige, der so vom neuen Elektroauto mit vier Ringen be- eindruckt ist. In der Testwoche erlebe ich immer wieder, wie Jung und Alt, Mitbürger jeden Geschlechts und jeder Herkunft, dem Audi nachschauen, die Handys zücken, Fo- tos machen und das Teil auf irgendeine Art und Weise cool finden. Klar, einige von ih- nen meinen, total vom Benzin vernebelt, wie viel besser der als Verbrenner wäre. Die dür- fen ihn aber ich nicht fahren und wissen da- her nicht, wie verdammt schnell das Teil von 0 auf 100 km/h beschleunigt. Hören Sie kurz mit dem Lesen auf und zählen sie mal auf 3,3 Sekunden?
Was den Audi RS e-tron GT, abgesehen von seiner wahnsinnigen Beschleunigung, ausmacht, lesen Sie in AUTO-aktuell 2/21!