30 Jahre nach seinem letzten DTM-Rennen kehrt mit dem Ford Mustang ein echtes Kultauto zurück auf die große Bühne – und mit ihm eine Ikone der Szene.
Gerd Ruch, der zwischen 1988 und 1995 über 100 DTM-Rennen mit seinem eigenen Team und einem Mustang bestritt, begeisterte beim DTM-Test in Oschersleben mit ein paar schnellen Demorunden im 540 PS starken Ford Mustang 5.0 GT.
Ruch war nie Werksfahrer, sondern trat als unabhängiger Underdog gegen die Elite der damaligen Tourenwagenszene an. Mit knappen Budgets, durchgeschraubten Nächten und dem eigenen Unternehmen im Hintergrund entwickelte sich der Berliner rasch zum Publikumsliebling. Seine Rückkehr ins Cockpit löste bei vielen Fans nostalgische Begeisterung aus – genau wie der neue Mustang GT3, der 2025 für Ford Performance und HRT in der DTM an den Start geht.
„Es war ein riesiger Spaß, wieder im alten Auto zu sitzen“, sagt Ruch im Rückblick auf den Testtag. „Dass man sich nach all den Jahren noch an mich erinnert – das hat mich wirklich überrascht.“
Für viele Fans ist der Mustang bis heute eines der emotionalsten DTM-Fahrzeuge – nicht zuletzt, weil er sich optisch und technisch eng an die Serienversion anlehnte. Auch Ruch weiß um die besondere Verbindung: „Der Mustang war ein Auto, das man von der Straße kannte. Damit konnten sich viele Zuschauer identifizieren.“
Seine persönliche Begeisterung für den Mustang war zunächst pragmatisch – das Auto bot schlicht das beste Preis-Leistungs-Verhältnis. 540 PS für 16.000 Dollar, Revisionen für ein Zehntel dessen, was Werksmotoren kosteten – ein echter Racer-Deal.
Ruchs Geschichten aus der damaligen Zeit klingen wie aus einem Motorsport-Märchenbuch: nächtelang am Auto geschraubt, Freitag früh losgefahren, kaum geschlafen, aber stets mit dem Ziel, „den Anschluss an die Spitze nicht zu verlieren“. Punkteplatzierungen wie sein 10. Platz in Hockenheim waren echte Triumphe – doch der eigentliche Wettbewerb spielte sich für ihn meist unter den Privatfahrern ab.
„Manche Fans kannten mein Leben besser als ich selbst“, sagt Ruch lachend. Autogrammsammler standen schon am Aufbautag mit dicken Alben am Zelt. Die Szene war eng, persönlich, geprägt von gegenseitigem Respekt. Dass er heute noch so viel Zuspruch bekommt, sei für ihn ein großes Kompliment.
Natürlich wird Gerd Ruch beim Ford-Comeback am DTM-Eröffnungswochenende in Oschersleben (25. bis 27. April 2025) mit dabei sein. Bei der Autogrammstunde trifft er auf alte Bekannte – und neue Fans. Und vielleicht sitzt er bald auch selbst wieder in einem aktuellen GT3: „Das würde mich natürlich reizen – aber wenn, dann möchte ich auf keinen Fall etwas kaputt machen“, schmunzelt Ruch.
DTM-Kalender 2025
- 25.–27.04.2025 – Oschersleben
- 23.–25.05.2025 – Lausitzring
- 06.–08.06.2025 – Zandvoort (NL)
- 04.–06.07.2025 – Norisring
- 08.–10.08.2025 – Nürburgring
- 22.–24.08.2025 – Sachsenring
- 12.–14.09.2025 – Red Bull Ring (A)
- 03.–05.10.2025 – Hockenheimring

