Als „Carlo“ Abarth 1949 sein eigenes Unternehmen gründet, wählt er sein Sternzeichen als Wappen, den Skorpion, das die sportlichen Modelle von Fiat auch heute noch tragen.
>> Die Geschichte von der Gründung bis zur Übernahme durch Fiat und den Tod Karl („Carlo“) Abarths finden Sie in AUTO-aktuell 5/24! <<
1971 übernimmt der Turiner Automobilhersteller Fiat die Firma von Carlo Abarth. Der PS-Zauberer bleibt als Berater an Bord und stirbt acht Jahre später in seiner Geburtsstadt Wien.
Der erste unter der Regie von Fiat entstandene Abarth ist der Autobianchi A 112 Abarth. In die ehemaligen Firmengebäude zieht damals die Rennsportabteilung von Fiat ein, die sich zu Beginn der 70er Jahre ausschließlich mit Rallyesport beschäftigt. Erfolgreich werden zunächst der Fiat 124 Spider Abarth, dann der Fiat 131 Abarth eingesetzt. Die Italiener holen sich damit 1977, 1978 und 1980 den WM-Titel in der Markenwertung, Walter Röhrl wird 1980 mit dem Fiat 131 Abarth Rallye-Weltmeister. Schon 1976 werden die Motorsportaktivitäten von Fiat und Lancia im gemeinsamen Werksteam Abarth Corse gebündelt. Am historischen Standort Corso Marche entwickeln rund 100 Mitarbeiter die Renn- und Rallyefahrzeuge der beiden Marken. Serienfahrzeuge mit dem Skorpion werden nur noch gefertigt, wenn es die Homologation für den Motorsport erfordert. Die bei Abarth entwickelten Varianten des Lancia Delta waren Ende der 1980er-, Anfang der 1990er-Jahre nahezu unschlagbar. Der Allradler gewann sechs Mal in Folge den Markentitel in der Rallye-Weltmeisterschaft – ein bis heute bestehender Rekord.
Später knüpfen der Abarth Grande Punto S 2000 (ab 2007) und der Abarth 124 Rally (ab 2016) an diese Erfolge an. Dazwischen lanciert man 2010 mit dem Abart 500 R3T ein Rallyegefährt mit 1,4 Liter Hubraum, knapp 200 PS und symphatischem Erscheinungsbild. Die Weltpremiere findet unter Beteiligung eines Turiner Werks-Mechanikerteams anlässlich der Lavanttal-Rallye in Österreich statt. Michael Böhm kann damals auf Anhieb in der heiß umkämpften 2WD-Klasse den zweiten Platz belegen und sollte in den folgenden drei Jahren das Potential dieses Autos auf eindrucksvolle Art und Weise beweisen. In der heimischen Rallye-Staatsmeisterschaft wird der kleine Abarth schon bald zum Publikumsliebling, ebenso in Italien, wo es eine eigene Abarth 500 Rallye Challenge gab.
2007 feiert Abarth sein Comeback als eigenständige Marke. Erstes Modell der neuen Ära ist der Abarth Grande Punto, wenige Monate später folgt der Abarth 500. Später lebt der Sportsgeist von Carlo Abarth im Abarth Punto (2010), Abarth 595 (2016) und Abarth 124 Spider (2016) weiter. Sondermodelle wie der Abarth 695 Tributo Ferrari (2010) sind heute bei Sammlern heiß begehrt und der limitierte Abarth 695 Biposto von 2014 ist ein veritabler Rennwagen mit offizieller Straßenzulassung. Seit 2022 ist Abarth auch elektrisch unterwegs. Der Abarth 500e transferiert den Sportgeist der Marke ins Zeitalter der Elektromobilität und erzeugt auf Wunsch auch künstlich einen scharfen Motorenklang. In diesem Jahr kommt noch der 600e dazu – der erste Viertürer und mit 280 PS das bislang stärkste Serienfahrzeugmodell in der Historie der Marke. Fans des Verbrennermotors kommen bei Abarth aber auch weiterhin auf ihre Kosten. Anlässlich des 75. Geburtstag wurde in diesem Jahr der 695 „75 Anniversario“ vorgestellt. Der kleine Sportwagen wird von einem 1,4-Liter-Turbobenziner angetrieben, der 180 PS leistet. Außerdem sorgt die exklusive Abgasanlage „Record Monza Sovrapposto“ für einen unverwechselbaren Sound – ganz im Sinne des Firmengründers.