Der BMW M4 Competition zieht Blicke von jedermann auf sich, und sorgt zeitgleich für ein Fahrerlebnis, das seinesgleichen sucht.
Ein BMW M4 Competition ist mit seiner Straßenpräsenz schon alles andere als unauffällig und zieht nicht nur geschulte Augen auf sich, sondern verdreht selbst im chaotischen Morgenverkehr die Köpfe vieler Passanten. Warum auch nicht – die Individuallackierung in „Velvetblau Metallic“, die in meinen Augen eher violett wirkt, ist ein echter Hingucker. Im stockenden Verkehr des Wiener Gürtels werden mir einige neugierige Blicke von der Seite zugeworfen. Hin und wieder sehe ich eine Fensterscheibe herunterrollen, eventuell werde ich auf diverse Ampelsprints eingeladen, die ich dankend abweise. Mein fahrbarer Untersatz fühlt sich hier nicht wohl. Nein, der M4 Competition M xDrive Coupé schreit regelrecht nach offenen Landstraßen. Natürlich will ich nur das Beste für dieses wunderschöne Fahrzeug und bewege mich stadtauswärts.
Im schönen Wienerwald angekommen heißt es dann: Umschalten auf manuelles Getriebe, Auspuffklappen auf, zwei Mal auf den M2-Modus-Knopf drücken, und die Symphonie des wilden Sechszylindermotors genießen, der unter der langen Haube schlummerte und jetzt endlich zum Arbeiten kommt. Die Soundkulisse ist zwar nicht so laut wie bei früheren Generationen, dennoch kommen dank der vierflutigen Abgasanlage meine Ohren definitiv auf ihre Kosten. Die Sportsitze aus Vollleder sorgen, wenn richtig eingestellt, für überragend guten Seitenhalt. BMW bietet dem fahrfreudigen Kunden einiges an individuellen Konfigurationsmöglichkeiten, die das Fahrverhalten des Mittelklasse-Sportlers spürbar verändern können. Motor, Fahrwerk, Bremsen und vieles mehr können individuell an die eigenen Bedürfnisse angepasst werden. Und das Beste: Unser Testwagen in der xDrive-Ausführung verfügt über Allradantrieb, der aber im selben Menü per Knopfdruck auf Heckantrieb umgestellt werden kann. Und wir alle wissen, was der Bayer dann gerne tut: Quer fahren. Deshalb ist insbesondere das Feature der stufenweise verstellbaren Traktionskontrolle mit äußerster Vorsicht zu genießen. Schon in der ersten Kurve merke ich bei feuchten Straßenverhältnissen, dass der M4 tänzerisch sehr begabt ist. Ich bleibe behutsam und taste mich langsam an das Fahrzeug heran, denn selbst ein kurzer Gasstoß für ein Überholmanöver genügt, um ein Ausbrechen des Hecks zu provozieren. Mit dem M Laptimer und M Drift Analyser stehen weitere Funktionen zur Verfügung, die ich natürlich nicht verwende, da ich mich auf öffentlichen Straßen bewege. Diese Spielereien sollen beim Einsatz auf der Rennstrecke den High-Performance-Charakter unterstreichen. Nach einiger Zeit habe ich ausreichend Selbstbewusstsein und nütze aus, was ich habe. Die 530 PS katapultieren mich im Nu auf 100 Stundenkilometer, und ich genieße die herbstlichen Farben auf dem Weg in Richtung Wildalpen.
Wie es um die Lichter und das Fahrwerk steht, erfahren Sie in AUTO-aktuell 4/24.