(Sonder-) Prüfung

Sein Leben ist und war keine langweilige Gerade: Mehrmals hatte Raimund Baumschlager Schikanen und schwierige Abschnitte zu meistern.

Aber weder private Schicksalsschläge noch Wirbelbrüche, Herzoperationen oder gar berufliche Herausforderungen brachten ihn aus der Spur: Durch Ehrgeiz, Fleiß, Handschlagqualität und konsequenter Herangehensweise landete er oftmals auf der Siegesstrasse. Die Rallyewelt beneidet uns Österreicher um diese stets freundliche und sympathische Motorsportlegende, die insgesamt 14 Staatsmeistertitel, Weltrekorde, unzählige weitere Erfolge und Triumphe vorweisen kann. Wir trafen den 64-jährigen im gleichnamigen Unternehmen „Baumschlager, Rallye und Racing“ und plauderten über Vergangenheit und Gegenwart sowie Höhepunkte und Tiefschläge dieser beispiellosen Laufbahn.

Raimund, wie lautet der aktuelle Status Quo deiner Karriere? Stand nicht dein Rücktritt im Raum?
Mein Rückzug ist insofern aufrecht, als dass ich keine komplette Saison mehr fahren möchte, sondern nur mehr an ausgewählten Veranstaltungen teilnehmen werde. Ganz aufhören will ich nicht, da ich noch immer Spaß hinterm Lenkrad habe und gleichzeitig Erfahrungswerte mit dem aktuellen Škoda Fabia sammle und diese Erkenntnisse an unsere Kunden weitergebe.

Apropos Kunden: Deine Firma „BRR“ ist ebenfalls sehr erfolgreich und der Rallyewelt ein Begriff. Was tut sich momentan in Deinem Unternehmen, wie geht es euch?
Danke der Nachfrage, es geht uns gut. Wir verfügen derzeit über fünf Škoda Fabia und setzen diese national und international in diversen Serien ein. Wir haben, erfreulicherweise, viele Stammkunden, die auf uns und unsere langjährige Erfahrung sowie unser gutes Netzwerk vertrauen.

Wie bewertest Du die aktuelle Situation im österreichischen Rallyesport und wie sollte die internationale Rallyeszene in fünf Jahren aussehen?
Die momentane Situation ist gut, wir haben in Österreich viele verschiedene Anwärter für Stockerlplätze und großes Zuschauerinteresse. Es muss sich auch nicht immer irgendwas Großartiges ändern, um gut zu sein, wie man am Beispiel Fußball sieht. Die haben auch seit Ewigkeiten die gleichen Regeln und dennoch gute Einschaltquoten und Publikumsinteresse auf der ganzen Welt. Wichtig wären im Rallyesport jedoch Rahmenbedingungen, die für bestmögliche Chancengleichheit vieler Teilnehmer sorgen, sodass auch junge, talentierte Fahrer wieder Aufsehen erregen können und nicht immer Werksfahrer die vorderen Plätze belegen. Als ich jung war, konnte man mit beherzter Fahrweise auffallen und trotz begrenzter Mittel in die vorderen Plätze fahren. Das ist momentan schwierig bis unmöglich.

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