Zum 125. Jubiläumsjahr von Castrol hatten wir die einzigartige Gelegenheit, das Entwicklungszentrum Driveline Technology Centre (DTC) in Hamburg zu besuchen.
Das DTC ist das Herzstück für die Entwicklung von Getriebeölen und Wärmemanagementflüssigkeiten bei Castrol. In enger Zusammenarbeit mit führenden Herstellern werden hier hochkomplexe Schmierstofflösungen entwickelt, die die Effizienz der neuen EV-Antriebe verbessern sollen. Der Vorteil bei der Zusammenarbeit mit Herstellern bedeutet, dass die Öle an die Komponenten angepasst werden können und nicht umgekehrt von den Herstellern adaptiert werden müssen. Dadurch können nicht nur Kosten gespart, sondern auch ein ideales Produkt entwickelt werden, insbesondere als Erstbefüllung. Diese ist ein besonderes Statussymbol für einen Öl-Produzenten, denn es zeigt dem Fahrzeugkunden, dass der Hersteller diesem Öl vertraut.
Besonders spannend sind die aktuellen Fortschritte bei den Castrol ON EV Dry Transmission Fluids, Castrol ON EV Wet Transmission Fluids und Wärmemanagementflüssigkeiten, die für trocken- und nasslaufende Elektromotoren konzipiert sind. Diese Produkte versprechen nicht nur eine erhöhte Effizienz, sondern auch einen verbesserten Schutz der Antriebssysteme. Die Wärmemanagementflüssigkeiten spielen Ihre Stärke in der Immersionskühlung aus und halten die Zellen in einem optimierten Temperaturbereich. Diese ermöglichen es der Batterie, eine gleichmäßige Temperatur aufrechtzuerhalten. Das dadurch gewährleistete Wärmemanagement sorgt schlussendlich für bessere Reichweiten und Schutz der Zellen und natürlich auch für schnellere Ladezeiten. Denn durch die immersive Kühlung kann der Wärmeaustausch über die gesamte Batterie erfolgen.
Doch nicht nur die Batterie stellt eine besondere Herausforderung dar. Im Gegensatz zu herkömmlichen PKWs mit Verbrennungsmotoren, die auf ein Mehrganggetriebe angewiesen sind, zeichnet sich ein Elektrofahrzeug durch die Eigenschaft aus, dass der Elektromotor nahezu unabhängig von der Drehzahl ein konstantes Drehmoment erzeugt. Infolgedessen verfügen die meisten Elektrofahrzeuge über ein einfacheres Einganggetriebe mit Optionen für Neutralstellung und Rückwärtsgang. Es ist jedoch zu erwarten, dass mit der fortschreitenden Entwicklung der verfügbaren Technologie auch Elektrofahrzeuge mit Mehrganggetrieben verstärkt auf den Markt kommen werden. Besondere Beachtung verdient die Rolle des Getriebeöls in einem Elektrofahrzeug im Vergleich zu einem Fahrzeug mit Verbrennungsmotor. Dies liegt daran, dass die Getriebe in Elektrofahrzeugen aufgrund des hohen Drehmoments, das bereits bei niedrigen Drehzahlen anliegt, stärker beansprucht werden als herkömmliche Getriebe. Zudem werden Elektromotoren zunehmend integriert, was die Belastung weiter erhöht. Diese Entwicklung führt dazu, dass sich die EV-Getriebe von einem separaten Elektrogetriebe zu einem integrierten System entwickeln, das erhöhte Anforderungen an die EV-Fluide stellt.
Während unserer Führung durch das Labor und die Teststationen erhielten wir exklusive Einblicke hinter die Kulissen. Dabei hatten wir die Gelegenheit, mit Experten von Castrol persönlich zu sprechen und uns über die neuesten Innovationen auszutauschen. Man merkt, dass sich Castrol aktiv auf die Herausforderungen der Elektrifizierung vorbereitet. Mit dem Ziel, bis 2050 klimaneutral zu werden, investiert das Unternehmen in die Entwicklung von Produkten, die den Übergang zu erneuerbaren Energien und eine breitere Einführung der Elektromobilität unterstützen.
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