Porsche Tay-Camp

Den Porsche Taycan Turbo S mit einem Dachzelt auszustatten, ist unerwartet. Dass das Ganze offiziell aus Stuttgart kommt, noch unerwarteter.

Ich wäre gerne eine Maus bei dem Meeting gewesen, bei dem die Idee mit dem Dachzelt auf einem Porsche das erste Mal besprochen wurde. “Auf dem Dach des 190.000,- Euro Taycan schlafen? Wo findet dann die vier Quadratmeter Regendusche Platz?” So in etwa stelle ich mir die Reaktion der Vorstandsmitglieder vor. Die Idee an sich ist ja gar nicht so abwegig. Mit seinem elektrischen Antrieb beweist der Taycan zumindest ein Stück Naturverbundenheit, auch wenn er diesen beinahe raketenhaft nutzt. Die Ersten mit der Idee, einen Porsche zu einem extravaganten Camper zu machen, sind die Stuttgarter auch nicht. Seit 2017 macht der US-Amerikaner Brock Keen Schlagzeilen mit seinem mit einem Dachzelt erweiterten Porsche 996, in dem er die Wildnis der USA und von Europa bewohnt. Davon hat man sich anscheinend ganz schön inspirieren lassen. Aber ob das auch so cool aussieht wie bei dem Holzfäller-Influencer?

Die erste Herausforderung liegt schon mal im Finden eines geeigneten Ortes. Wer in Österreich “Wildcampen” will, muss sich auf die Steiermark oder Oberösterreich beschränken. In allen anderen Bundesländern ist das Campieren nur auf genehmigten Campingplätzen oder Privatgrundstücken erlaubt. Grund genug, mich in meine grüne Heimat zu bewegen, genauer gesagt in die Nähe des Hochwechsels. Hier kann ich inmitten von Bäumen, Wiesen und auch dem einen oder anderen Waldbewohner meinen inneren Zen finden. Aber kann ein Fahrzeug mit 761 PS überhaupt Ruhe vermitteln? Die kurze und knappe Antwort: Ja, der Taycan kann das. Er beruhigt alleine schon wegen seiner absolut perfekten Balance, die einem trotz des beladenen Dachträgers und seines 2.395 Kilogramm schweren Eigengewichts das Gefühl gibt, man würde wie ein Fluss durch die Straßenführung fließen. Vollständig unbemerkt bleibt das Dachzelt natürlich nicht, wirkt sich jedoch so wenig in der Fahrdynamik aus, dass es nicht der Rede wert ist. Einzig der Warnhinweis, mit beladenem Dachträger nicht schneller als 130 km/h zu fahren, schränkt etwas ein. Umso mehr, wenn man weiß, dass der Taycan, den man gerade fährt, einer der Gattung Turbo S ist. Der Namenszusatz impliziert bei Porsche brachiale Leistung, egal wo sich die Drehzahlnadel gerade befindet – und der Taycan Turbo S ist dabei keine Ausnahme.

Wie sich der Porsche Taycan Turbo S beim Campan schlägt lesen Sie in der AUTO-aktuell 2-23!

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